Samstag, 28. November 2015

Das Wunder, welches sie Make-Up nannten...

Mit der Auswahl des richtigen Outfits endet es ja bei uns Frauen meist nicht - Frisur und Make-Up sind auch Themen, die bei weiblichen Consultants immer wieder diskutiert werden. Insbesondere unter uns Newies, die doch alles richtig machen wollen.

Generell gilt hier, dass es keine offiziellen Codes gibt. Uff, endlich mal keine Vorgaben. Eine Kollegin von mir ist beispielsweise ein lebendes Pin-up-Girl. Sie hat dunkelrote lange Haare, eine sehr weibliche Figur und trägt tatsächlich immer dunkelroten Lippenstift. Sie sieht damit wirklich unglaublich gut aus - und dass wir Frauen sind, sieht man sowieso. Man darf also durchaus seinen Stil leben. Mir persönlich steht das so nicht, ich sehe sonst aus wie eine Puppe - ich wähle eher dezentes Make-Up: eine fast transparente Tagescreme mit ein wenig Pigmenten (Miracle Skin Creme von Garnier), loser Puder (Alverde) und dunkelbrauneren Kajal und dunkelbraune Wimperntusche (gibt es von Manhattan und von Alverde). Ich habe aber auch ziemlich reine Haut und daher Glück. 

Das wirkliche Wunder vollbringt Make-up aber in einer anderen Situation: durchzechte Nächte. Ob wegen Feiern mit den Kollegen (häufig) oder Arbeiten bis drei Uhr nachts (leider auch häufig) - eine kleine Dose Camouflage-Make-up wirkt Wunder (wieder mal Alverde). Ich bin in den letzten Wochen so oft gefragt worden, wie ich so fit aussehen kann obwohl ich gestern auch bis zum Schluss an der Bar war (wir waren 4 Wochen lang auf Training!) - und die Antwort wären drei Dinge gewesen: Mehrere Gläser Wasser vor dem Schlafengehen, eine gute Nachtcreme und besagtes Camouflage-Make-up unter den Augen. Und Augentropfen und Aspirin an manchen Tagen. Augentropfen solltet ihr auch immer dabei haben - nichts sieht schlimmer aus als rote Augen. Berberil Dry Eye muss in euren Waschbeutel!

Und noch in einem zweiten Fall kann euch Make-Up helfen: wenn ihr leicht rot werdet. Wenn ich aufgeregt bin (und das bin ich oft!) dann werde ich schnell knallrot. Auch da hilft eine Schicht Make-up falls ihr zum Beispiel einen wichtigen Kundentermin habt. Ein Trainer meinte vorletzte Woche noch, es wäre faszinierend dass man mir besonders am Hals ansehen würde dass mein Blutdruck in Vortragssituationen ansteigt. Ich hab dann gelacht und ihm das Geheimnis verraten, warum das im Gesicht nicht so auffällig ist ;-) Im echten Kundentermin hilft dann noch, dass Hemdblusen den Hals ja auch zumindest ein Stück verdecken.

Fazit also: Ihr dürft bei Make-up eigentlich schon euren Stil beibehalten (in gewissem Rahmen) - aber packt auf jeden Fall ein Camouflage-Make-up, Augentropfen und zumindest ne Tagescreme mit Pigmenten und Puder ein. Hier haben wir nämlich einen echten Vorteil gegenüber unseren Kollegen :)

Montag, 23. November 2015

Von Partnerinnen und anderen Kuriositäten

Partner oder Partnerin - die höchste Karrierestufe in der Unternehmensberatung erreichen nur 5-10% aller Neueinsteiger. Leider sind es unter Frauen noch weniger.

Meine Beratungsfirma bemüht sich wirklich und ehrlich darum, Frauen und Männer gleich zu behandeln. Aber manchmal reicht es eben nicht aus, sich zu bemühen. Als letzte Woche eine Email mit den gerade frisch gewählten Partnern in meinem Postfach landete, hab ich mir die Mühe gemacht, einmal die PartnerINNEN unter den 63 Neuerwählten zu zählen - leider hat das nicht lange gedauert, war mit 7 doch bereits Schluss. Magere 11% also - bei 30% weiblichen Anfängern eine wirklich enttäuschende Anzahl. Sicherlich gut im Vergleich mit der Wirtschaft allgemein - dennoch ist da noch Verbesserungspotential. Die Ursachen hierfür liegen sicher auch zum großen Teil in gesellschaftlichen Rollenbildern und gelernten Lebensentwürfen. Dennoch fand ich es schade, dass wir nicht besser abgeschnitten haben und fand das Thema doch ganz passend für meinen Blog. 

In diesem Sinne: Auf, lässt uns gemeinsam etwas daran ändern!

Freitag, 13. November 2015

Was im Kleiderschrank jetzt nicht mehr fehlen darf

Bildquelle: https://www.flickr.com/photos/apartment_34/6054056483

Eine der häufigsten Fragen über die wir gerade alle bei unseren Trainings diskutieren, ist die Frage was alles in der Erstaustellung einer jungen Beraterin nicht fehlen darf. Zum Thema Dresscode habe ich ja bereits etwas geschrieben - jetzt also ran an den Businessstyle :)

Was also braucht man wirklich?

3 Kostüme/Hosenanzüge (mit je zwei Unterteilen)
Zu Beginn sind drei Kostüme oder Hosenanzüge in dunklen Braun-/Blau- und Grautönen ausreichend, ich habe jetzt fünf. Ob ihr lieber Röcke trägt oder Hosen, könnt ihr selbst entscheiden - da ist alles okay solange der Rock bis zum Knie reicht. Ich persönlich kaufe immer Rock UND Hose - solltet ihr nur Hisen tragen, nehmt bitte immer zwei. Hosen nutzen sich mehr ab und ohne Hose hilft euch sonst euer Blazer nicht mehr. 

5 Hemdblusen
Hier wird es richtig schwierig gute zu finden, am besten fahrt ihr mit maßgeschneiderten weil der Markt für Businessblusen recht klein ist. Auf jeden Fall solltet ihr zwei weiße besitzen, die anderen können auch hellblau oder hellrosa o.ä. sein. Vermeiden solltet ihr Schnörkel,Rüschen oder Stickereien - am besten sehen die Hemdblusen genauso aus wie Männerhemden, nur eben tailliert. Achtet auch auf die Ausschnitttiefe (hier nicht übertreiben!) und dass die Bluse sich nicht über dem Busen spannt und die Knöpfe auseinanderhielt. Bei größeren Brüsten hilft meist nur ein verdteckter Druckknopf zwischen den normalen Knöpfen. 

Hautfarbene BHs
Weiß ist hier ein klassischer Angängerfehler, sieht man meist durch. 

Hautfarbene Tops
Lassen sich im Winter gut unter der Hemdbluse tragen, bei T-Shirts zeichnen sich meist die Ärmel ab. Dann könnt ihr auch einen anderen BH in zB weiß drunter ziehen wenn euch der sexy hautfarbene nicht gefällt ;-)

Perlonstrumpfhosen (Hautfarben, 40den) und einfarbige Socken (weiß oder schwarz)
Am Flughafen werdet ihr ständig eure Schuhe ausziehen müssen - und da wollt ihr vermutlich eher ungerne mit löchrigen Ringelsocken stehen. Für Röcke gilt natürlich Strumpfhosenpflicht, am besten Blickrichtung, matt und Hautfarben. 40den bewahren euch zumindest etwas vor Laufmaschen. 

Pumps und/oder Stiefeletten
Zum Kostümrock braucht ihr passende Pumps. Hier ist Qualität angesagt, schwarzes Leder ist das was ihr sucht. Der Absatz sollte nicht zu dünn sein und auch nicht höher als ca 5-8cm - Plateau ist tabu. Guckt euch mal um, es gibt welche von Tamaris mit einem Stoßdämpfer im Absatz. Funktioniert wirklich, man läuft etwas weicher und der Schuh klackert nicht so sehr. Wenn der Absatz zu dünn ist, müsst ihr ständig die Stieftflecken ersetzen, das geht echt ins Geld. Für Stiefeletten (Alternative zu Pumps beim Hosenanzug) gelten eigentlich dieselben Regeln. Idealerweise haben die Schuhe noch etwas Profil, dann sind sie im Winter wirklich viel wert. 

Eine passende Handtasche 
Am besten auch aus schwarzem Leder oder ähnlich. Dazu schreibe ich aber noch einen gesonderten Eintrag. 

Ein guter Rollkoffer in Handgepäcksgröße
Auch dazu verfasse ich noch einen gesonderten Eintrag. 

Dezenter Schmuck

Ein dunkler Mantel zum Überziehen im Winter

Ist ganz schön viel, was man so braucht. Aber wenn man alles gleich zu Beginn besorgt, macht man sich das Beraterleben sehr viel einfacher ;-)



Sonntag, 8. November 2015

"Business casual" und andere Geheimcodes


Und da ist sie, die Veranstaltungseinladung: Ort, Zeit, Rahmenprogramm und nun das: "Dresscode -Black Tie". Prima, kein Problem, da googlen wir einfach. [10min später] Ich muss euch enttäuschen, leider ist anzunehmen, dass ihr als Mädels mit einem Smoking doch eher seltsam angesehen werdet. Unglücklicherweise sind die allermeisten Erklärungen zu Dresscodes nämlich immer für Männer geschrieben, daher möchte ich euch hier eine kleine Erklärung geben, was das jeweilige Codewort für Frauen bedeutet.

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Casual
Prima, das ist einfach. Hier könnt ihr ganz normale Alltagskleidung anziehen (aber das würde ja viel langweiliger als "Casual" klingen). Auf Neon-Strapse und Latexkorsetts würde ich aber verzichten ("Alltagskleidung" ist in Berlin so ne Sache ;-) ). Mit einer Jeans und einem normalen Oberteil liegt ihr hier nie falsch, Kleider und Röcke sind aber ebenso okay.

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Smart Casual
Ab hier wird es etwas schicker. Jeans sind immer noch okay, allerdings ohne Risse o.ä. Gut geeignet sind auch Stoffhosen. Ich persönlich nehme immer gerne eine dunkle Skinny-Jeans und eine Hemdbluse sowie einen Blazer. Strickpullis können auch eine gute Alternative sein, oder feine Blusen. Dann am besten zur Anzugshose. (Sprich, entweder "oben" oder "unten" ein Businessteil, das andere darf dann "normal" sein). "Schuh-technisch" würde ich Pumps oder schöne Stiefel empfehlen, eher keine Turnschuhe mehr (dunkle Sneakers können noch durchgehen).

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Business Casual
Sehr nah an Smart Casual. Spätestens hier sind aber grelle Farben nicht mehr gewünscht. Der knallrote Lieblingspulli bleibt jetzt besser im Schrank. Ein bordeauxroter V-Neck über einer Hemdbluse wäre aber zum Beispiel noch okay. Dieser Dresscode wird von den meisten Firmen im Consulting für die "Office-Fridays" empfohlen. Die tatsächliche Ausprägung hängt aber von eurer Firma und der Stadt ab. In London beispielsweise sehen die meisten Berater und Beraterinnen eher nach Business Formal aus, in Berlin eher nach Smart Casual. München und Düsseldorf liegen dazwischen.
Da euch dieser Dresscode häufig begegnen wird, also noch etwas genauer:

Do: Dunkle Stoffhose/schwarze Jeans, knielanger Kostümrock, Hemdblusen, V-Neck-Pullis, feine Strickpullis, Pumps zum Rock, Stiefel/Stiefeletten oder Pumps zur Jeans, dezenter Schmuck, Perlon-Strumpfhose bei Röcken

Dont's: Prints, bunte Farben, tiefe Ausschnitte, Kleider (Ausnahme: Etuikleid), Turnschuhe, Stiefel zum Rock, kurze Röcke, auffälliger Schmuck

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Business Formal
Das ist euer Day-to-Day Business. Beim Kunden werdet ihr in der Regel Business Formal tragen, also von Montag bis Donnerstag. Jetzt ist es Zeit für ein Kostüm oder einen Hosenanzug sowie eine Hemdbluse in blassen Farben (weiß, hellblau, hellrosa, hellflieder). Und bald denkt ihr bei "Fifty Shades of Grey" nicht mehr an einen bekannten Roman bzw. furchtbaren Film, sondern an euren Kleiderschrank. Bei den Kostümen ist alles von dunkelblau über dunkelgrau bis dunkelbraun erwünscht, schwarz tatsächlich eher weniger. Und lasst euch sagen, es gibt viele Grautöne...
Bei den Schuhen liegt ihr mit schwarzen Lederpumps mit gemäßigtem Absatz (3-8cm, besser nicht zu dünn) oder alternativ bei der Anzughose mit schwarzen Lederschuhen bzw. Stiefeletten richtig.
Da ihr den Blazer manchmal auch ausziehen werdet, achtet darauf, dass man euren BH nicht durchsehen kann (auch weiß zeichnet sich ab!). Am besten, ihr besorgt euch diese richtig sexy hautfarbenen ;-). Alternativ könnt ihr auch ein hautfarbenes Top drunter ziehen.
Was alles genau in eurer Businessgaderobe vorhanden sein sollte, werde ich noch mal in einem gesonderten Blogeintrag bearbeiten.

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Black Tie
Now we're really getting serious. Während alle Herren versuchen, James Bond in Smoking und mit Fliege darzustellen, ist für uns Abendmode angesagt. Und zwar richtige Abendkleider, bodenlang bitte. Für Cocktailkleider ist Black Tie bereits zu schick, Ausnahme ist die softere Variante "Black Tie Optional". Farbtechnisch seid ihr wieder völlig frei, denkt bei den Kleidern Richtung Oscar-Verleihung (okay, nichts was sehr freizügig ist).

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White Tie
Solange ihr noch nicht zu den bevorzugten Gästen der Queen gehört, wird euch das eher selten betreffen. Hier wären zum aufwändigen Abendkleid dann auch noch Handschuhe, eine Clutch und aufwändiger Schmuck wie z.B. Tiaras völlig normal.

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Leider gibts oft auch noch ein paar andere Begriffe, die teilweise unterschiedlich interpretiert werden. Unter "Come as you are" wird meist Smart Casual verstanden, manchmal aber auch eher Casual. Im Zweifelsfall würde ich lieber den feineren Stil wählen, zumal die Abstufungen oft auch Interpretation sind.
Eine gute Info noch zuletzt: als Frau begeht man nicht ganz so leicht einen Faux-Pas beim Dresscode, hier wissen die meisten Männer nämlich auch nicht so ganz, was eigentlich beim schönen Geschlecht noch unter den Dresscode fällt. Bei ihresgleichen allerdings ist das genau definiert. Endlich mal ein kleiner Vorteil ;-)