Montag, 11. Januar 2016

Buch: Folienkrieg und Bullshitbingo

Heute mal eine ganz knappe Buchempfehlung:

Wenn ihr mal wieder in verzweifelte und fragende Gesichter blickt, während ihr versucht, euren Freunden oder Verwandten zu erklären, was zur Hölle ihr eigentlich beruflich macht, dann kann ich euch das Buch "Folienkrieg und Bullshitbingo" von Ewald F.Weiden ans Herz legen:


Ich hab das Buch selbst vor zwei Jahren gelesen und war begeistert. Meine Mutter sagt heute noch, dass sie ganz vieles von dem was ich tue, dank dieses Buches besser versteht.

Was das Buch besonders macht, ist die Tatsache, dass Ewald F. Weiden nicht nur aufgrund seiner eigenen neunjährigen Erfahrung als Consultant den Alltag gut beschreiben kann, sondern dass er dabei auch extrem lustig ist. Er beschreibt Meilenprogramme, Rollkoffer und die Arbeit mit dem Kunden so einfach und unterhaltsam, dass man gar nicht aufhören will zu lesen.

Auf Amazon ist das 240-seitige Büchlein für 9,99 erhältlich, einen Blick ins Buch gibt es wie gewöhnlich auch:
Folienkrieg und Bullshitbingo auf Amazon.de


Samstag, 2. Januar 2016

Das perfekte Rollköfferchen


Man kennt die Sprüche ja - Berater erkenne man am Flughafen an drei Dingen:
1.) dem Iphone in der Hand (über das per Headset telefoniert und gleichzeitig wild darauf herumgetippt wird)
2.) dem teuren Markenanzug
3.) dem hinter sich her gezogenen Rollköfferchen

Und zugegeben, jetzt ist es für ein Weihnachtsgeschenk zu spät - aber in der Tat ist ein guter Rollkoffer eine der wichtigsten Investitionen in den Berateralltag. Wer beispielsweise mit einem zu großen Koffer auftaucht, outet sich als blutiger Anfänger und ist sich des Spottes seiner senioren Kollegen gewiss. Ist der Koffer nämlich nicht handgepäckstauglich, muss er eingecheckt werden und beim Aussteigen aus dem Flieger geht viel Zeit verloren weil man am Rollband warten muss.

Und glaubt mir, nichts ist nerviger als wenn der Koffer in die Grätsche geht (Rollen oder Griff sind beliebt) und ihr euer Gepäck tragen müsst. Genau dann ist nämlich bestimmt gerade die Zeit knapp.

Wie sieht also der perfekte Beraterkoffer aus?

1) Größe
Er entspricht den Maßen für Handgepäck aller gängigen und wichtigen Airlines (55x40x23cm). Allerdings sollte er auch nicht wirklich kleiner sein - man braucht den Platz durchaus. Am besten greift ihr hier auf namhafte Hersteller zurück, deren Modelle bei den Airlines bekannt sind.

2) Rollen
Bitte gebt die paar Euro mehr aus für die 4-Rollen-Variante. Alleine im Gang des Flugzeuges ist es so viel einfacher, einen 4-Wege-Trolley längs vor sich herzuschieben als einen mit 2 hinter sich herziehen zu müssen!

3) Außenfächer
Er hat auf der Außenseite  mindestens ein Fach, in das der durchsichtige Flüssigkeitenbeutel passt. Nett ist auch noch ein zweites Fach für Dokumente, allerdings nicht wirklich wichtig. Den Laptop habt ihr eh in einer separatem Laptop-Tasche.

4) Innenausstattung
Im Innenraum gibt es mindestens ein separates Fach (meist im Deckel), schließlich muss die Dreckwäsche auch irgendwo hin.

5) Farbe
Er hat eine dezente Farbe (schwarz ist der Klassiker. Ich persönlich würde IMMER eine andere Farbe wählen, alleine um den eigenen Koffer leichter zu finden. Und es gibt ja auch noch dunkelblau. Meiner ist übrigens in einem sehr dunklen violett - für mich die perfekt Wahl)

6) Material
Hier scheiden sich die Geister: Manche schwören auf Hartschale, andere hassen sie. Vorteil der Hartschale ist klar, dass der Inhalt besser geschützt ist. Nachteilig kann diese Bauart allerdings bei überfüllten Fliegern werden. Ist man etwas später beim Einsteigen dabei, ist manchmal kein Platz mehr in den Overhead-Lockern und der Koffer muss unter den Vordersitz. Ist dieser dann allerdings eine Hartschale mit den maximalen Ausmaßen (siehe Punkt 1) kann es je nach Airline (Air Berlin!) passieren, dass der Koffer sich da nicht hinquetschen lässt und im schlimmsten Falle verladen werden muss. Dann wären wir wieder beim Zeitverlust. Eine Softvariante lässt sich da eigentlich meist noch unterbringen weil sie ein wenig quetschbar ist um den fehlenden Zentimeter zu gewinnen. Ich persönlich habe mich daher für einen Soft-Koffer entschieden, ist ja eh meist nur Kleidung drin.

7) Qualität
Denkt daran, ihr werdet den Koffer so gut wie jede Woche verwenden - das sind höhere Belastungen als bei Pauschalreisenden. Insbesondere der Griff bricht oft bei billigeren Modellen. Und ein günstiger Samsonite mit oben genannten Spezifikationen ist online schon für ca 70€ zu haben. Beliebte Modelle sind der "Base Hits", der "All Dirextions" und der "Spinner 55/20". Auch der Lufthansa-Prämien-Koffer ist beliebt - aber der muss erst erflogen werden, sonst zählt das nicht ;-)

So, ich hoffe, ich konnte euch bei der Auswahl eines passenden Rollköfferchens wichtige Tipps geben - zur perfekten Tasche komme ich auch noch :)


Sonntag, 27. Dezember 2015

Fraueninitiativen der Beratungen - Was sie sind und warum wir sie brauchen


Letzte Woche war ich auf dem Weihnachtsdinner der Fraueninitiative meiner Beratung.

Eine der Beraterinnen, die im folgenden Jahr diese Initiative in meinem Heimoffice leiten wird, erklärte gleich zu Beginn noch einmal den Grund dieser Initiativen: Es geht klar um das Netzwerken. Gerade in der Beratung spielen persönliche Beziehungen bei der Frage, auf welchen "Case" man kommt, eine sehr sehr große Rolle. Und Männern fiele dieses Netzwerken oft sehr viel leichter - "wenn man erst mal dreimal gemeinsam Fußball gespielt und anschließend nackt geduscht habe, sei das irgendwie einfacher".

Und ohne jetzt hier behaupten zu wollen, Frauen würden nie Fußball spielen, gebe ich ihr da recht. Es fällt uns oft etwas schwieriger, vergleichbare Beziehungen innerhalb der Beratung aufzubauen. Wir fallen halt doch auf (bei 20% Frauenanteil logisch) - und es ist nicht ganz so einfach, ein "kumpelhaftes Verhältnis" zum Projektleiter oder Partner aufzubauen. Als ich letzte Woche mit einem Kollegen noch kurz zur Besprechung im Hotelzimmer unseres Projektleiters saß, war das auch irgendwie "weird". Wäre es komisch gewesen für meinen Kollegen alleine? Vermutlich nicht, Wäre es seltsam gewesen, wenn ich da alleine gewesen wäre - aber sowas von! Und das, obwohl mein Projektleiter total locker ist, keinesfalls mich als Frau irgendwie anders behandelt oder wir auch nur den Ansatz einer nicht-absolut-beruflichen Beziehung hätten. Aber als Frau am Abend im Hotelzimmer eines Kollegen, der auf der Karriereleiter schon weiter ist, das hat einfach etwas Anrüchiges und das wird sich vermutlich nicht so schnell ändern.

Aber zurück zu den Fraueninitiativen. Alle größeren Beratungen haben eine solche Initiative und man wäre töricht, sie nicht zu nutzen. Sie bieten eine gute Plattform, um sich über Frauenthemen auszutauschen und Netzwerke zu bilden. Auch für Noch-Nicht-Beraterinnen mit Interesse an einer Karriere in der Beratung werden oft tolle Veranstaltungen abgehalten. Hier also die Websites besagter Initiativen:

McKinsey
Female Leadership Program

Boston Consulting Group (BCG)
Womens' Initiative

Bain
Women at Bain (englische Website)

A.T. Kearney
Women@A.T. Kearney

Roland Berger
Women@Roland Berger

Oliver Wyman
WOW - Women@Oliver Wyman (englische Website)

Strategy& (PwC, ehemals Booz & Company)
Tatsächlich habe ich bei Strategy& keine Website finden können, allerdings hatte Booz früher ebenso eine Fraueninitiative, also wird es vermutlich auch jetzt als Teil von PwC noch solche Bestrebungen geben. Allerdings muss man fairerweise sowieso diskutieren, ob Strategy& hier überhaupt noch als einzelne Beratung aufzuführen ist, da ja auch die anderen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften versuchen, im klassischen Beraterumfeld mitzumischen.


Tatsächlich sind die großen Strategie-Beratungen alle wirklich und ehrlich daran interessiert, Frauen aktiv zu fördern. Alleine aus der Überzeugung der Beratungen selbst heraus, dass viele verschiedene Hintergründe bei Beratern (sei es Geschlecht, Ethnie, Fachhintergrund oder sonst noch etwas) gemeinsam die besten Ergebnisse liefern, ist das sinnvoll. Wenn die gesamte Wirtschaft und Politik schon so weit wären, dann bräuchten wir wohl bald keine Frauenquoten mehr.

Und abgesehen davon, dass Netzwerken in der Beratung unglaublich wichtig ist, machen die Veranstaltungen der Fraueninitiativen meist ziemlich viel Spaß :) Ich muss sagen, von mir aus könnten wir die noch viel häufiger machen!

Dienstag, 22. Dezember 2015

Umzug

Hi ihr,
nachdem ich mir auf e-fellows Tipps habe geben lassen, wie ich meinen Blog attraktiver gestalten kann (vielen Dank an die Community für die vielen ehrlichen Antworten und Vorschläge!) , habe ich mich entschieden, den Blog zu Wordpress umzuziehen. Tatsächlich sind die Designvorlagen dort viel moderner gestaltet.
Der Link zu dem aktuellen Blog lautet ganz überraschend daher:
Ich werde in der Übergangszeit meine Beiträge zeitgleich auf beiden Seiten veröffentlichen und dann vermutlich Ende Januar den ursprünglichen Blog hier plätten bzw. die Artikel entfernen.
Hoffentlich gefällt euch das neue Design, Kommentare sind selbstverständlich ausdrücklich erwünscht!

Montag, 21. Dezember 2015

Artikel: Frauen in Führungspersonen aus Manager Magazin 12/2015

Den folgenden Artikel aus dem Manager- Magazin wollte ich gerne mit euch teilen:

Frauen in Führungspositionen - die Top 50 (Manager Magazin 12/2015)

Eigentlich lese ich das Manager Magazin nicht sonderlich oft - aber dieser Artikel ist eine Erwähnung wert. Es geht um die "Top 50" der Frauen in der deutschen Wirtschaft. Gekürt wurden diese von einem siebenköpfigen Gremium aus Politik, Bildung und Wirtschaft.

Im Wesentlichen ist der Artikel selbst recht knapp, für jede der Geehrten findet sich nur eine sehr kurze Biographie sowie ein Foto und ihre aktuelle Position. Außerdem sind sie in die die Kategorien Influencers, Aufsichtsrätinnen, Managerinnen, Unternehmerinnen/Gründerinnen sowie Partnerinnen unterteilt.

Spannend finde ich allerdings, wieviele Frauen dort einen Beratungshintergrund haben und wo dies explizit im Artikel erwähnt wurde:



Kathrin Suder
  • Staatssekretärin im Verteidigungsministerium
  • Ex-McKinsey-Beraterin

Birgit Bohle
  • Vorstandsvorsitzende DB Fernverkehr
  • Ex-McKinsey-Beraterin

Melanie Kreis
  • Personalvorstand Deutsche Post
  • Ex-McKinsey-Beraterin

Claudia Nemat
  • Vorstand Deutsche Telekom
  • Ex-McKinsey-Beraterin

Judith Wallenstein
  • Partnerin der Boston Consulting Group (Pharma und Biotech)


Vermutlich haben sogar noch mehr der "Top 50"-lerinnen einen Beratungshintergrund, der allerdings in der Kurzbiographie nicht erwähnt wurde (möglicherweise bei einer kleineren Beratung als den beiden Branchen-Riesen McKinsey und Boston Consulting Group (BCG)). Aber selbst wenn dem nicht so wäre - man sieht gut, dass dieser Job keine schlechten Ausgangsbedingungen für eine Topkarriere für Frauen bietet. Ein Grund mehr also, die Männerbastion der Beratung weiter zu durchdringen! :)

Samstag, 28. November 2015

Das Wunder, welches sie Make-Up nannten...

Mit der Auswahl des richtigen Outfits endet es ja bei uns Frauen meist nicht - Frisur und Make-Up sind auch Themen, die bei weiblichen Consultants immer wieder diskutiert werden. Insbesondere unter uns Newies, die doch alles richtig machen wollen.

Generell gilt hier, dass es keine offiziellen Codes gibt. Uff, endlich mal keine Vorgaben. Eine Kollegin von mir ist beispielsweise ein lebendes Pin-up-Girl. Sie hat dunkelrote lange Haare, eine sehr weibliche Figur und trägt tatsächlich immer dunkelroten Lippenstift. Sie sieht damit wirklich unglaublich gut aus - und dass wir Frauen sind, sieht man sowieso. Man darf also durchaus seinen Stil leben. Mir persönlich steht das so nicht, ich sehe sonst aus wie eine Puppe - ich wähle eher dezentes Make-Up: eine fast transparente Tagescreme mit ein wenig Pigmenten (Miracle Skin Creme von Garnier), loser Puder (Alverde) und dunkelbrauneren Kajal und dunkelbraune Wimperntusche (gibt es von Manhattan und von Alverde). Ich habe aber auch ziemlich reine Haut und daher Glück. 

Das wirkliche Wunder vollbringt Make-up aber in einer anderen Situation: durchzechte Nächte. Ob wegen Feiern mit den Kollegen (häufig) oder Arbeiten bis drei Uhr nachts (leider auch häufig) - eine kleine Dose Camouflage-Make-up wirkt Wunder (wieder mal Alverde). Ich bin in den letzten Wochen so oft gefragt worden, wie ich so fit aussehen kann obwohl ich gestern auch bis zum Schluss an der Bar war (wir waren 4 Wochen lang auf Training!) - und die Antwort wären drei Dinge gewesen: Mehrere Gläser Wasser vor dem Schlafengehen, eine gute Nachtcreme und besagtes Camouflage-Make-up unter den Augen. Und Augentropfen und Aspirin an manchen Tagen. Augentropfen solltet ihr auch immer dabei haben - nichts sieht schlimmer aus als rote Augen. Berberil Dry Eye muss in euren Waschbeutel!

Und noch in einem zweiten Fall kann euch Make-Up helfen: wenn ihr leicht rot werdet. Wenn ich aufgeregt bin (und das bin ich oft!) dann werde ich schnell knallrot. Auch da hilft eine Schicht Make-up falls ihr zum Beispiel einen wichtigen Kundentermin habt. Ein Trainer meinte vorletzte Woche noch, es wäre faszinierend dass man mir besonders am Hals ansehen würde dass mein Blutdruck in Vortragssituationen ansteigt. Ich hab dann gelacht und ihm das Geheimnis verraten, warum das im Gesicht nicht so auffällig ist ;-) Im echten Kundentermin hilft dann noch, dass Hemdblusen den Hals ja auch zumindest ein Stück verdecken.

Fazit also: Ihr dürft bei Make-up eigentlich schon euren Stil beibehalten (in gewissem Rahmen) - aber packt auf jeden Fall ein Camouflage-Make-up, Augentropfen und zumindest ne Tagescreme mit Pigmenten und Puder ein. Hier haben wir nämlich einen echten Vorteil gegenüber unseren Kollegen :)

Montag, 23. November 2015

Von Partnerinnen und anderen Kuriositäten

Partner oder Partnerin - die höchste Karrierestufe in der Unternehmensberatung erreichen nur 5-10% aller Neueinsteiger. Leider sind es unter Frauen noch weniger.

Meine Beratungsfirma bemüht sich wirklich und ehrlich darum, Frauen und Männer gleich zu behandeln. Aber manchmal reicht es eben nicht aus, sich zu bemühen. Als letzte Woche eine Email mit den gerade frisch gewählten Partnern in meinem Postfach landete, hab ich mir die Mühe gemacht, einmal die PartnerINNEN unter den 63 Neuerwählten zu zählen - leider hat das nicht lange gedauert, war mit 7 doch bereits Schluss. Magere 11% also - bei 30% weiblichen Anfängern eine wirklich enttäuschende Anzahl. Sicherlich gut im Vergleich mit der Wirtschaft allgemein - dennoch ist da noch Verbesserungspotential. Die Ursachen hierfür liegen sicher auch zum großen Teil in gesellschaftlichen Rollenbildern und gelernten Lebensentwürfen. Dennoch fand ich es schade, dass wir nicht besser abgeschnitten haben und fand das Thema doch ganz passend für meinen Blog. 

In diesem Sinne: Auf, lässt uns gemeinsam etwas daran ändern!